Etappe 09: Refuge de Petra Piana - Refuge de Manganu

Länge: 6 km
Dauer: 6 Std.
Höhenmeter: h: 770 m, r: 350 m

Sturm, Nebel, Klettern und eine kaputte Refuge

In der Nacht begann ein heftiger Sturm, der den ganzen Tag andauern sollte.

Wir hatten entschieden, sehr früh aufzustehen und loszugehen. So klingelte der "Wecker" um 6 Uhr. Um 7:30 ging es denn los. Es stürmte so stark, dass ich mich zeitweise in einer Zentrifuge gefühlt habe. Meine Wangen wurden regelrecht durch den Wind eingedrückt. Zeitweise erreichte der Wind Orkanstärke und wir mussten sogar auf alle Viere runtergehen, damit wir nicht weggeweht werden.

Auf der Karte war ein Abschnitt der heutigen Tour als "Passage delicate" angegeben. Und das, liebe Freunde, haben wir bei dem Sturm wirklich zu spüren bekommen.

Daher gibt es heute auch keine Fotos, weil ich viel zu wenige Foto gemacht habe.

Der Sturm fegte so stark, dass wir an unseren Pulloverärmeln Rauhreif bekamen, weil wir zu allem Übel ja noch in den Wolken liefen.

Vorbei an den beiden Seen Lac de Melo und Lac de Capitello (Bergseen), von denen wir durch die Wolken nicht viel sahen.

Nach 4,5 Stunden hatten wir es hinter uns und kamen völlig geschafft in Magnalu an. Nach einem Tag mit Sturm, Nebel und Felskletterei hatten wir eine nette Refuge erwartet. Aber dem war nicht so. Magnalu wird gerade neu gebaut und es gab dort gar nichts.

So beschlossen wir, nach diesen 9,5 Km noch 15 dranzuhängen und nach Castelu di Vergio zu laufen.

Der Gewaltmarsch nach Vergio

Es dauerte weite 5 Stunden. Am Ende brachen wir alle nahezu zusammen. 15 Km nach einem der anstrengendsten Tagenoch dranzuhängen... Aber es hat sich gelohnt, heisse Duschen, warme Suppe und ein gutes Essen war die Belohnung.

Nach ca 3 Stunden Gewaltmarsch habe ich mein Gehirn ausgeschaltet und damit vieles andere auch, ausser den Steuereinheiten für die Beine und Augen. Nükhet und Guy ging es ähnlich. Wir sind wirklich als wandelnde Zombies an der Gite d'Etappe angekommen.

Es ging zwar durch das gigantisch-schöne Feuchtbiotop-Gebiet des Lac de Ninu und durch wunderschöne Pinien- und Kiefernwälder, aber diese konnten wir nach den 6 Stunden Geröllwüste vorher nicht mehr wahrnehmen.

Der Name "Castelu" ist zwar masslos übertrieben für dieses hässliche Betonding, aber das Essen war gut und preiswert.

Jetzt geht es ins Bett. Gute Nachrrrrrrrrr


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Korsika, den 9. September 2001

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