Etappe 04: Refuge d'Usciolu - Refuge de Prati

Länge: 11 km
Dauer: 6 Std.
Höhenmeter: h: 715 m, r: 650 m

Einfache Strecke - Anstrengende Tour

"Iiiih, provokant schöne Aussicht",gilt als Ausspruch des Tages. Gipfelziel war heute der Punta della Cappella (2.041m).

Der Tag zeichnete sich hauptsächlich durch einen extrem kalten Morgen, viel Nebel, Regen, eiskaltem Sturm und etwas Hagel aus.

Nach einer recht netten kleinen Strecke, wo wir auf halbem Weg an einer provisorische Refuge frühstückten, ging es bergauf auf einen Bergkamm. Eigentlich sollte dies ein netter Spaziergang werden. Es wäre auch so gekommen, hätten nicht Wind, Nebel, Sturm und Regen es mit uns spielen wollen.

Langam akklimatisieren wir uns, ansonsten wäre heute einiges anders gelaufen.

Momente des Geniessens wechselten mit Hassgefühlen gegenüber allem, was mit Bergen und Wetter zu tun hat.

Es wehte auf dem Bergkamm (1800m Höhe) teilweise ein so starker und eisiger Wind, dass man sich wirklich wie in Sibirien fühlte. Selbst mit unseren Fleece-Pullis war es extrem kalt. Dann fing ein Regen an, gepaart mit Hagel.

Wir hatten schon Mühe, uns festzuhalten, dass der Wind uns nicht davonfegt, jetzt mussten wir das ganze auch noch incl. unserer Ponchos machen, die einen cW-Wert wie Dolly Buster (=Schrankwand) haben.

German ist langsam schon besser gelaunt. Er fängt schon mit intelligenteren Sprüchen an, als we bisher mit "Hmpf", oder "Ufff". Jetzt sagt er schon wenigstens"Mein Gott!" Was sagt er: "Also diese Gratwanderung finde ich schon krätzig" und als wir mal über ein Geröllfeld wandernmussten, hat er seinen Unmut gegenüber der Erklärung i m Buch zu diesem Geröllfeld nicht mehr genügend Ausdruck geben.

Übervolle Prati-Hütte

An der Prati-Hüttet angekommen (die übrigens im Nebel mit Sichteite weit unter 50 Metern auf einmal vor unserer Nase stand) mussten wir feststellen, dass die Hütte bereits übervoll war.

German war so druchnäßt und erschien anscheinend so müde (insbesondere mit dem orangen Fleck um die Lippen verursacht durch Vitamin-Tabletten) und krank, dass der Hüttenwirt sich wirklich Soren um ihn machte und ihn erstmal in die Hütte holte, um ihm erstmal ein starkes Medikament zu verbreichen: Eau de Vie (und es heisst nicht umsonst so). Das Zeug ist so scharf, dass mein Hals davon fast komplett von allen Bakterien und Viren befreit ist.

Wir haben nämlich am Abend noch so ein Zugs bekommen.

Jedenfalls, wir wollten nicht zelten, weshalb der Wirt von Prati in Col de Verde anrief und uns in der dortigen Refuge 5 Plätze reservierte. Weitere 1,5 Stunden, aber glücklicherweise ging es nur bergab. Wir entschlossen uns, um 16:30h den Abstieg nach Col de Verde zu wagen. Insbesondere die Aussicht auf weiche Matratzen und eine warme Duchehaben uns nahezu Flügel verliehen, so dass wir wirklich in 1,5 Stunden unten waren.

Warme Dusche / Ein geniales Menü

Warme Dusche! Mein Gott, wann habe ich zum letzten Mal ausgiebig warm duschen können? Das muss Äonen her sein. Ich bin samt meinen ganzen Sache, die ich anhatte, unter die Dusche gegangen, so dass auch meinen Sachen sauber wurden.

Am Abend, nachdem alle geduscht hatten, ging esins "Restaurant". Es gab ein Menü: Suppe, Gegrilltes und Obst und Käse als Nachtisch. Und zum Schluss: Eau de Vie (daher kenne ich das Zeugs). Ds gesamte Menü war nicht nur vom Aussehen sondern auch vom Geschmack so beeindruckend, dass ich hätte stundenlang weiter een können.

Jetzt geht es ins Bett unhd morgen um 8h gibt es Frühstück. Dies Refuge kann ich nur empfehlen. Übernachtung in der Hütte, Menü und Frühstück incl. einer warmen Dusche für FFR 175 pro Person. Muss man haben!


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Korsika, den 4. September 2001

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