Nach Norden sollt Ihr ziehen...

München, 15. August 2001 (iso) - Demokratie ist doch was feines, denn da kann man im Zweifelsfalle im einfach Abstimmen...

Wie so oft diskutiert man bis in die Nacht hinein, hier kommt eine Meinung, dort eine andere und die Meinungen prallen aufeinander, erzeugen Blitze und Gewitter, lassen etwas Regen runterkommen und was passiert? Keine Einigung!

Wenn jeder einfach nur seine Meinung sagt (Hat da jemand Pluralismus gerufen?), kommt man natürlich nicht weiter. Daher hat man ja vor einer ganzen Weile die Demokratie erfunden (angeblich waren es die Griechen, aber die US-Amerikaner sind da anderer Meinung ;-).

Daher liebe ich Demokratie ja auch: Man kann -nach dem die ewige Diskussion ohne Ergebnis geblieben ist- einfach abstimmen. Für diejenigen unter Euch, die nich wissen, was Abstimmen bedeutet:

Jeder Teilnehmer einer Abstimmung bekommt eine Keule in die Hand. Wenn alle Keulen verteilt sind, kann es losgehen: Einer der Keulenträger wird zum Keulenschlagzähler ernannt. Die Aufgabe des Keulenschlagzählers ist es, die Anzahl Keulenschläge, die für eine Sache abgegeben werden und die Anzahl der Keulenschläge, die gegen einen Sache abgegeben werden, zu zählen.

Danach wird geschaut, wieviel Keulenschläge für und wieviele Keulenschläge gegen eine Sache abgegeben wurden. Die grössere Zahl gewinnt.

Alternativ kann man auch schauen, wer noch nach der Keulenschlagverteilung übrig geblieben ist und einfach zusammenzählen, ob die Befürworter oder die Gegner einer Sache in der Überzahl sind.

Das ist Demokratie!

Genau das oder sowas ähnliches haben wir gemacht. Danach stellte sich heraus, dass die Befürworter des Nordganges in der Mehrzahl waren, womit wir eindeutig und einstimmig beschlossen zu haben schienen, dass wir den Nordgang durchführen.

Das einzige (und diesmal wirklich praktische) offene Problem ist jetzt, wie wir von unserem Zielflughafen Calvi nach Conca im Südosten Korsika's kommen, um dann am Samstag, 1. September 2001, die Tour zu beginnen.

Diskutiert wurden die Alternativen Bus, Taxi, Bahn und Mietwagen. Bus ist leider wohl kaum müglich, da wir um 14:30 in Calvi ankommen, wahrscheinlich so gegen 15:00h unser Gepäck haben (wenn unser Gepäck dem Aussehen nach nicht aus Versehen nach Nepal verfrachtet worden ist) und dann müssten wir nach Bastia - und das innerhalb von 55 Minuten, damit wir um 16:00 den Bus von Bastia noch Porto Vecchio erwischen. Das scheint jedoch ausgeschlossen, da ein Taxi oder ein Bus von Calvi nach Bastia bereits über 2 1/2 Stunden braucht.

Die Bahn können wir ebenfalls leider abschreiben, da die Bahn von Calvi nach Bastia ca. 3 Stunden braucht und wir wieder den Bus verpassen würden. Alternativ könnte man natürlich mit der Bahn von Calvi nach Bastia und von dort nach Porto Vecchio. Das würde jedoch bedeuten, dass wir einen ganzen Tag verlieren würden, da die Bahn von Bastia nach Porto Vecchio erst am nächsten Tag wieder fährt.

Bleiben uns somit nur die Möglichkeiten Taxi und Mietwagen. Gegen Taxi spricht wahrscheinlcih der horrende Preis und die Tatsache, dass wir dann zwei Taxis mieten müssten. Für uns scheint sich derzeit wirklich nur Mietwagen anzubieten.

Euer unwürdiger Berichterstatter hat jetzt die ehrenvolle Aufgabe, am Montag, 20.8. in Erfahrung zu bringen, ob wir in Calvi ein Auto mieten und diesen in Porto Vecchio oder (natürlich noch besser) in Conca abgeben können.

Was bei der ganzen Diskussion Toilettenpapier zu tun hatte, weiss ich immer noch nicht. Irgendwie rutschte das Thema schnell von Mietwagen nach Gepäck, Gewicht und dann am Ende zum Problem Toilettenpapier.

Wenn ich mich recht entsinne war Guy der Meinung, dass ein Quadrat pro Person pro Tag vollkommen ausreichen muss. Dabei geht es natürlich um Gewichtsreduzierung. Ich schlug vor, dass wir wiederverwendbares Toilettenpapier mitnehmen, wurde aber leider einstimmig abgelehnt, da nicht sichergestellt werden kann, dass es tatsächlich täglich am Abend regnet, damit wir das Mehrwegtoilettenpapier waschen können.

Caroline schlug vor, dass man zwar mehr Toilettenpapier mitnehmen könnte aber es gleichzeitig auch als Brennmaterial (nach Gebrauch und sorgfältiger Trocknung) verwenden könnte. Somit würde man sich Gas oder andere Brennstoffe sparen. Woraufhin sie jedoch selbst erkannt hat, dass es diesbzgl. viel einfacher ist, wenn man den in Korsika zuhauf auftretenden Ziegen folgt und einfach deren "Brennmaterial" sammelt, zumal das auch viel höhere Hitze erzeugt.

Nunja, Nachdem auch die Küchenaufgaben an Manuela und Guy, die Brennstoffverantwortung an Nükhet und die Navigationsaufgaben an German und mich vergeben wurden, waren wir uns soweit einig, dass es eigentlich ganz interessant werden kann.

Ein Punkt bleibt uns ja immer noch: Sollten wir vielleicht Nokia und Casio anschreiben und sie auf die ganze Aktion aufmerksam machen? Schliesslich machen wir nicht wenig Werbung für die Geräte. Ich werde auch eine kurze Zusammenfassung davon machen, wie unsere Berichterstattung funktioniert. Vielleicht schaffe ich es sogar heute noch...

München, 15. August 2001

Copyright © 2001 The GR20-Team
This article is covered by The Open Publication Licence, Draft v1.0, 8 June 1999, or later.